Nachrichten des Heimatvereins Reichenbach OL – Keramik-Ausstellung

Nachrichten des Heimatvereins

Keramik-Ausstellung

Weiterhin ist im AckerbürgerMuseum die Son –
derausstellung mit Keramiken des Görlitzer
Künstlers Walter Rhaue zu sehen. Anlässlich des
Reichenbacher Weihnachtsmarktes war Herr
Matthias Wehnert, Leiter der Walter-RhaueSammlung
Görlitz, im Museum anwesend und
bot Führungen durch die Ausstellung an. Dabei
kam es zu einer erfreulichen Überraschung: Hö-
hepunkt des Tages und wahrscheinlich der ganzen
Ausstellung war eine äußerst großzügige und
umfangreiche Schenkung an die Walter-RhaueSammlung
durch ein Ehepaar, das selbst noch
mit Walter Rhaue bekannt und befreundet war.
Schwerpunkt der Schenkung sind sogenannte
Andenkenteller, einige mit dem Motiv der Wart-

burg bei Eisenach, die zwischen 1952 und 1960 in
Rhaues Biesnitzer Werkstatt entstanden sind.
Die Walter-Rhaue-Sammlung ist über jegliche Informationen
zum Künstler dankbar!
Die Ausstellung wird noch bis zum 1. März 2015
gezeigt. Die Öffnungszeiten des Museums müssen
ab Januar 2015 leider reduziert werden. Der
Verein wird sich aber bemühen, das Museum
sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet zu halten.

http://www.reichenbach-ol.de/reichenbach/content/9/20150106162326.asp

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Im Kaisertrutz in Görlitz öffnet morgen die Galerie der Moderne mit berühmten Namen und ein bisschen Erotik.

Schön reizvoll

Im Kaisertrutz in Görlitz öffnet morgen die Galerie der Moderne mit berühmten Namen und ein bisschen Erotik.

Von Silvia Stengel

Freizügig: „Dame mit Maske“ von Arno Henschel (Ausschnitt)
Freizügig: „Dame mit Maske“ von Arno Henschel (Ausschnitt)

© Wolfgang Wittchen

  • Freizügig: „Dame mit Maske“ von Arno Henschel (Ausschnitt)
  • Hochkarätig: Zur Ausstellung gehören Werke berühmter Künstler wie im Vordergrund die „Lesende Chinesin“, die Fritz Cremer 1954 schuf. Fotos: Wolfgang Wittchen

Der Görlitzer Kaisertrutz lässt gerade seine Reize spielen. In die jahrhundertealte Bastion ist eine leicht bekleidete Dame eingezogen: die Brust nur mit einem roten, durchsichtigen Tuch bedeckt, eine Maske über den Augen. Ihr Bild schmückt Plakate und Prospekte vom Kaisertrutz. Sie wirbt für die Galerie der Moderne, die morgen öffnet.

Die Bastion am Rande der Altstadt hatte bereits 2011 für Aufsehen gesorgt, als dort die sächsische Landesausstellung zur Handelsstraße Via Regia zu sehen war. Danach wurde der Kaisertrutz Schritt für Schritt neu eingerichtet. Von der Archäologie ganz unten über Ritterrüstungen und Kanonen im Erdgeschoss bis zur Galerie der Moderne ganz oben ist er jetzt komplett.

Die „Dame mit Maske“ ist die Frau des Görlitzer Malers Arno Henschel. Das Bild ist 1928 entstanden und steht für die Kunst der Zwanzigerjahre in Görlitz und die Malerei der Neuen Sachlichkeit. Ganz anders das Gemälde „Jerusalem“ von Lesser Ury, das gleich am Eingang der neuen Ausstellung zu sehen ist – ein eher düsteres Bild. Aber es hat eine bewegte Geschichte. Das Gemälde war fast 60 Jahre verschollen und ist 2002 im Kunsthandel in Berlin wieder aufgetaucht. Die Stadt Görlitz erstritt sich das Bild vor Gericht.

Die Galerie der Moderne versammelt namhafte Künstler. Allen voran steht der Görlitzer Maler, Grafiker und Schriftsteller Johannes Wüsten (1896 – 1943), der den Kupferstich neu aufleben ließ. Er gestaltete Bücher, so eine Novelle von Theodor Storm. Im Kaisertrutz werden seine Grafiken in einem schwarzen Kubus präsentiert. Auch Malerei von Wüsten ist ausgestellt, darunter ein Selbstbildnis.

Künstler zeigt bleierne DDR-Zeit

Rund 200 Werke aus dem 20. und 21. Jahrhundert werden in der Galerie präsentiert, vom Impressionismus bis in die Gegenwart, von Künstlern aus Görlitz und solchen, die das Schaffen in der Stadt beeinflusst haben. Zwischen den Kunstzentren Dresden und Breslau war Görlitz ein spannungsreicher Ort für die Künste. So kamen um 1900, als sich der Jugendstil in der Stadt etablierte, wichtige Impulse von dem Architekten Hans Poelzig von der Kunsthochschule in Breslau. Die Schau in Görlitz zeigt neben Malerei, Grafik und Skulpturen auch Vasen, Gläser von dem Bauhaus-Schüler Wilhelm Wagenfeld aus Weißwasser und Keramiken wie einen Lampenfuß von Walter Rhaue von 1926.

Aus der DDR-Zeit ist unter anderem Aktmalerei zu sehen, ein Paar mit Hund oder eine Landschaft mit dem Kraftwerk Hagenwerder bei Görlitz als Blick in die Zukunft. Bei den Skulpturen ist der berühmte Fritz Cremer mit seiner „Lesenden Chinesin“ vertreten, sein Oberlausitzer Schüler Siegfried Schreiber mit Kleinplastik. Während es in den Zwanzigerjahren noch eine lebhafte Kunstszene in Görlitz gab, kamen von den Sechzigerjahren an immer weniger Künstler von Dresden zurück, sagt Kunsthistoriker Kai Wenzel, der die Galerie der Moderne in Görlitz gestaltet hat. Gerade ist eine Künstlerin gegangen, die fast 20 Jahre bei Görlitz gelebt hat: die Bildhauerin Katrin Jähne. Sie stammte aus Dresden und zog in die Landeshauptstadt zurück. Im Kaisertrutz steht ihre „Alte Königin“, für die sie den Oberlausitzer Kunstpreis bekam. Die Bildhauerin hat die Skulptur der Stadt Görlitz geschenkt.

Die neue Schau gewährt auch einen Blick in den Kunstfonds der Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden. Zur Eröffnung ist das ein Bild von Julius Hofmann, einem Schüler von Neo Rauch aus Leipzig.

Es folgen weitere interessante Ausstellungen im Kaisertrutz. So gestaltet Markus Draper, der aus Görlitz stammt und jetzt in Berlin lebt, eine Sonderschau mit einer Installation. Dabei geht es um seinen Vater, der zu DDR-Zeiten Architekt und Stadtplaner in Görlitz war. Den Titel hat er nach einem Spielfilm von Margarethe von Trotta ausgewählt: „Die bleierne Zeit“.

Eröffnung 16. Januar, 18 Uhr, Kaisertrutz am Platz des 17. Juni 1, geöffnet Dienstag bis Sonntag, 10 bis 16 Uhr

 

http://www.sz-online.de/nachrichten/kultur/schoen-reizvoll-3015361.html

 

 

Keramik von Walter Rhaue, Glas von Wilhelm Wagenfeld oder Plastik von Fritz Cremer

Sachsens Landesausstellung füllte 2011 eine frühere Kanonenbastion an der deutsch-polnischen Grenze. Gut drei Jahre später zeigt sich das Museum komplett neu gestaltet.

 

Artikel in DIE WELT  vom 2.1.2015

 

DIE WELT ARTIKEL

 

 

won

 

Diesen Artikel finden Sie online unter:

http://www.welt.de/135929281

http://www.welt.de/regionales/sachsen/article135929281/Lesser-Urys-Oelgemaelde-bekommt-Platz-im-Kaisertrutz.html#disqus_thread

 

Das Kulturhistorische Museum eröffnet dort am 16. Januar seine Galerie der Moderne.

Im obersten Geschoss des Kaisertrutzes sind künftig rund 200 Werke des 20. und 21. Jahrhunderts ausgestellt, die aus den Görlitzer Sammlungen stammen. Vertreten seien Künstler wie Johannes Wüsten, Reinhard Roy, Arno Henschel und Otto Modersohn. „Wir zeigen nicht nur Malerei, sondern wollen das künstlerische Spektrum der Moderne in seiner Breite abbilden“, sagt Wenzel. So können Besucher in der Ausstellung auch Keramik von Walter Rhaue, Glas von Wilhelm Wagenfeld oder Plastik von Fritz Cremer finden.

Hier der ganze Artikel von  Anett Böttger in der Sächsischen Zeitung vom 2.1.2015

kaisertrutz